Beiträge mit dem Tag ‘Guttenberg’

Die Wette als Lebensprinzip

Das tragende Prinzip von Menschen in Gemeinschaften ist heutzutage nicht mehr die Religion, die Moral oder irgendeine Ethik. Es ist die Wette.

Zum Charakter der Wette gehört, dass es mindestens zwei Wett-Teilnehmer gibt, die entgegengesetzte Auffassungen über einen Sachverhalt haben. Beide sind allerdings von der Zuversicht getragen, Recht zu haben. Jeder hält also den anderen Wettenden für einen, der einem Irrtum unterlegen ist. Im Umkehrschluss hält man sich selbst für den Schlauen, den Wissenden, denn sonst würde man die Wette nicht eingehen. Weiterlesen →

Arno Schmidt und zu Guttenberg

„… dass alle, die sich eingehender mit den Büchern Arno Schmidts beschäftigen, eine Anzahl von Zitaten, Anspielungen und Querverweisen entdeckt haben und diese Funde erfreut horten, aber auch eifersüchtig hüten.“

Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Ich rede nicht von Herrn zu Guttenberg, sondern von dem Schriftsteller Arno Schmidt, dessen bekanntestes und zugleich am seltensten gelesenes Buch „Zettels Traum“ heißt. Um es zu dechiffrieren, also in seinen Mikrostrukturen zu verstehen, machten sich 1970/71 eine Reihe von Wissenschaftlern und Schmidt-Begeisterte daran, die darin in Fülle vorhandenen Zitate und Anspielungen aufzudecken, in ihren Bezügen zur Handlung zu verstehen und schließlich auszuwerten, was sie für die Literatur und damit für den Leser erbringen. Weiterlesen →