Fotografieren in der Öffentlichkeit findet eigentlich nicht statt. Als ich auf meinem kleinen Bummel rund um das Hotel an einen merkwürdigen Ort kam, konnte ich es nicht lassen: Schnell die Kamera aus der Tasche gezogen und einmal abgedrückt. Doch ich hatte die Umgebung nicht gut beobachtet. Ein Mann auf der anderen Straßenseite schaute etwas irritiert und bedeutete, ich solle das lassen. Ich ging auf ihn zu, stellte mich vor und wir plauderten. Er sei der Eigentümer der beiden Geschäfte. Eines ist ein Beautystudio nur für Ladies, das andere ein Fotostudio, auch nur für Ladies. Fotografinnen machen die Aufnahmen, dann werden daraus Abzüge oder Composings, also so etwas wie Fotobücher oder Alben. Seine anfängliche Irritation wich schnell.
Er zeigte mir stolz sein Büro und das Besprechungszimmer. Als ich in fragte, ob ich ein Foto von ihm machen dürfte, stimmte er lachend zu. Ich sei immer willkommen, meinte er zum Abschied.
Seine Visitenkarte kann ich zwar nicht lesen, aber wer mal mit seiner Frau nach Jeddah fährt und schöne Fotos von ihr braucht, dem sei dieses Studio herzlich empfohlen.
Fazit: Man muß nur mit den Menschen reden, dann finden sich auch Freunde.
Lust auf Entspannen? Dann empfehle ich eines der üppigen Betten, die ich in einigen Geschäften gesehen habe. Groß, mit vielen Kissen und sicher bestens geeignet für … Schon klar, oder?
Fazit: Ich habe kein Bett gekauft.
Auch sonst gibt es manche Geschäfte mit Designerware. Die gläsernen Vögel konnten mich aber nicht beeindrucken. Sie seien aber eine Spezialität dieses Frühjahres, behaupteten die Schaufenster.
Fazit: Auch keine Geld für Vögel ausgegeben.
Ein leidiges Thema: Abfall auf der Straße. Irgendwie haben viele Menschen hier ein ziemlich unverkrampftes Verhältnis zu Dingen, die sie nicht mehr brauchen. Sie werden einfach fallengelassen. Ob das alte Zeitungen, Tüten oder auch mal ein WC ist, ist ziemlich egal. Vor Geschäften und Restaurants aber sehe ich immer wieder fleißige Menschen, die sorgfältig angewehten Unrat aufsammeln und entsorgen.
Fazit: Gegensätze ziehen sich an.
Knapp sieben Kilometer bin ich durch die Straßen gebummelt – aber ich weiß nicht, wie viele Taxis versuchten, mich zu einer Fahrt zu veranlassen. Fußgänger sind hier Exoten. Entweder fährt man mit dem Auto oder bleibt Zuhause.