Meine Antwort entscheidet über den Sinn der vorangegangenen Aussage.
Bevor ich dir nicht geantwortet habe, kannst du gar nicht wissen, was du mir gesagt hast.
Bevor du mir nicht geantwortet hast, kann ich nicht wissen, was ich dir geantwortet habe, als ich dir geantwortet hatte.
Bevor ich dir nicht auf die Antwort, die du mir gegeben hättest, als ich dir geantwortet hatte auf das, was du mir gesagt hast, geantwortet habe, kannst du nicht wissen, was ich von dir gehört habe, als du mir antwortetest, als ich dir antwortete. Und so schon immer, seitdem der erste Mensch dem anderen ersten Menschen etwas sagen sollte vor undenkbar vielen tausend Jahren. Seit dieser Zeit versuchen die Menschen dadurch, dass sie weitersprechen, irgendwie hinter die Antwort zu kommen, die sie gerade geben, damit sie dann von rückwärts die ganze Menschheits- und damit Sprechgeschichte und deshalb auch das Verstehen dieses ersten von einem Menschen zu einem Menschen gesprochene Ansprechen verstehen können.
Da wir aber nicht mehr erinnern, was die ersten Worte waren, die uns gesagt worden waren, als wir auf dieser Erde erschienen sind, oder vielleicht sogar noch früher, als wir in Mutters Bauch ruhten und Worte dumpf zu uns hindurchdrangen, die wir vielleicht gehört haben könnten, wenn wir denn dann schon hören, aber vielleicht noch nicht wussten, dass wir das auch verstehen sollen und wollen, dass also diese Geräusche in Wahrheit Worte sind, die ein Antworten ernötigen, was wir noch nicht können, außer mit unseren noch ganz kleinzarten Beinchen zu strampeln und damit kleine Beulen auf Mutters Leib zu zaubern, was diese aber nicht als Antwort versteht sondern nur als eine Art Sport im Mutterleibe, da diese ganze Zeit im dumpfen Nichterinnern versunken ist, wissen wir ein Leben lang nicht, was wir antworten und wie wir das alles verstehen sollen.
Wenn ich mir vorstelle, dass es doch so etwas wie eine Reihe von Inkarnationen geben könnte, also es mir nur mal so vorstelle, ganz ohne eigenes Erkenntniswissen dazu, aber als Möglichkeit, dann würde dieses ungeborene Leben durch den ihm vorangegangenen Tod entweder selbst die letzte Antwort auf einen zu ihm gesagten Satz schuldig geblieben sein oder sein letzter Satz, von ihm selbst gesprochen, aber wohl eher dahingehaucht mit den allerletzten Lebenskräften, wäre für ihn ohne Antwort geblieben und also, da ja dann der Tod gekommen war, und also als Missverständnis mit ins Jenseits genommen, wobei nicht sicher ist, was im Jenseits mit unverstandenen Sätzen passiert, die im Diesseits unbeantwortet geblieben waren.
Wenn nur ein wenig von dem zutrifft, was ich gerade hier beschreibe oder andeute oder als eine Möglichkeit ins Spiel bringe, dann wäre es sehr wichtig zu wissen, wie ich selbst ganz am Anfang meiner Sprech- und Verstehensbiographie herausgefunden habe, dass das, was ich da gerade gehört habe, ein Satz ist, der auf eine Antwort wartet, damit der ihn Aussprechende weiß, was er mir gesagt hat. Wenn ich mir aber ein kleines Kind vor Augen stelle, das gerade anfängt zu ahnen, dass jene merkwürdigen Geräusche, die es produziert, von seinen ihn umgebenden meist erwachsenen Menschen als eine Antwort gehört werden will, dann weiß ich, dass diese Erwachsenen eigentlich gar nicht das Kind hören und was dieses vielleicht gesagt haben könnte, sondern sie hören nur ein Wort, das sie selbst gerne hätten gehört haben wollen, also die Mutter das „Mama“-Wort und so weiter. In Wahrheit erfinden wir uns also eine Antwort auf etwas, was noch gar keine Aussage war, sondern vielleicht nur ein Brabbeln, in der Annahme, dass es gar nicht so gewesen sei, sondern schon ein Wort oder eine Satzähnlichkeit, aber auf jeden Fall irgendeine wie auch immer kurze Aussage.
Der erste Satz ist also eine Antwort. Eine Antwort, auf die wir ein Leben lang die dazu passende und also vorausgehende Aussage suchen.
Mit dem ersten Ansprechen wurde die Unendlichkeit des Nicht-wissen-was-man-gesagt-hat-bevor-man-eine-Antwort-bekommt geboren.
Wie erstaunlich, dass wir uns trotzdem zu einer Tasse Tee verabreden können.
Alfred Seeck
25. Januar 2018, 13:14 Uhr
…wie erstaunlich, dass wir – UNS und trotz dem…
beginne mit diesem – meiner unmaßgeblichen Meinung nach – netten Spruch : .. Seien Sie gegrüßt – endlos oft und immer wieder gerne gehört,
So seien Sie gegrüßt!
Habe heute vom Dr. Bernd Sydel mein Lebens-Motto, meinen Lebens-Grund satz, meine Lebens-MAXIME erfahren, ein Lebens-Geschenk!
…
..dein job ist es nicht, beliebt zu sein – (hab` es dann hmmmm sehr bewusst, dass es für mich all die 81 Jahre BASIS war und ist geklaut und selbst geformt – in den folgenden Satz:
„…. mir obliegt es, der geistig-kulturelle Wetzstein für mein Gegenüber zu sein.“
Sehr geehrter Herr Dr. Bernd Seydel, wie es so schön heißt – es ist mir ein Bedürfnis – Ihnen schreibend zu sagen, wie „gut“ mir diese ersten Stunden der Begegnung mit Ihren geschriebenen Gedanken sind – so eine Art Lebenselixier Mozart-Goethe-Camus meiner erlebten Erfahrungen.
Soviel so wenig nach dem begeistert kurzen Überlesen von „Antworten und Verstehen..“ und dem sehr dankbaren Willen, mich Ihnen deutlich zu machen.
Mit allen GUTEN Wünschen
Alfred Seeck
PS. bin seit Wochen mit der Idee der HP beschäftigt, ist existent, aber nienimmernicht bisher genutzt – in YT und Facebook aber – Alfred Wolkenopa