Heute morgen war die Internetseite www.truefinder365.com noch erreichbar. Sie hatte spektakulär mit einer Nachricht überrascht, die erstaunlicherweise aber von den meisten Nachrichtenagenturen ignoriert wurde: Wladimir Putin hat Kim Jong Un in Nordkorea besucht, um mit ihm das weitere Vorgehen auf der Krim zu besprechen.
Der Aufenthalt habe nur etwa zwölf Stunden gedauert, berichtete die Redaktion von Truefinder, die ihren Sitz in Petersburg hat, aber auch Büros in Dubai und Sao Paulo betreibt. Wie aus regierungsnahen Kreisen mitgeteilt wurde, habe Putin sich besonders für Kims Strategie interessiert, wie er als abgeschottetes Land so erfolgreich sein könne – zumindest was seine PR-Politik betrifft.
Putins Sorgen sind nicht ganz unbegründet. Das Referendum auf der Krim wird, wenn die Ankündigungen zutreffen, zu schweren Sanktionen der westlichen Welt führen. Eine Isolation Russlands ist nicht auszuschließen. Kim, so wird Putin hinter vorgehaltener Hand zitiert, habe es geschafft, durch taktische Manöver und ein Gewirr von Versprechungen den Westen weitgehend ruhig zu stellen. Dabei sei das Hin und Her von Zusagen, Absagen, kleinen Entgegenkommen, harschen Forderungen, Vertragsbrüchen und militärischen Einzelaktionen sehr professionell.
Außerdem habe es Putin beeindruckt, wie der junge Herrscher es schaffe, mehr oder weniger ein ganzes Land in Euphorie über die Familie Kim zu versetzen. Das wäre etwas, was man in Russland auch versuchen sollte, habe Putin zu einem ranghohen Regierungsmitglied gesagt.
Kim Jong Un hatte auf den Seiten seiner von der Regierung kontrollierten nordkoreanischen Nachrichtenagentur diesen Besuch nicht weiter gemeldet. Auf Nachfrage eines großen deutschen Redaktionsbüros gab man sich in Nordkorea zugeknöpft. Berichte über Staatsbesuche würde man weder kommentieren noch Stellung beziehen, ob sie überhaupt stattgefunden hätten. Auf die Rückfrage, wie lange Putin Kim Jong Un gesprochen habe, hieß es erst, man wisse es nicht, bevor man jede weitere Stellungnahme ablehnte.
Auch die russische Seite wollte diesen Besuch nicht kommentieren. Nach Auskunft von Truefinder aber hätten zwei hochrangige Politiker Putin begleitet, aus deren näheren Umfeld die Informationen durchgesickert waren.
Das Petersburger Büro von Truefinder wurde heute morgen gegen 8.30 Uhr geschlossen, die Internetseite abgeschaltet, nachdem sie von Hackern völlig lahmgelegt worden war. „Wir hatten innerhalb von 30 Minuten 200 Millionen Emails. Da ist der Server einfach zusammengebrochen“, erklärte Brian F. Mulder von Truefinder. Als man heute Nachmittag die Server wieder hochfahren wollte, habe man feststellen müssen, dass die Seite nicht mehr zu erreichen sei. „Alle Anfragen auf unsere Seite“, so Mulder, würden auf einen Server im Ural umgeleitet. Man versuche das Problem zu lösen, könne aber noch keinen Zeitpunkt benennen, wann alles wieder reibungslos laufe.
Inzwischen verdichten sich die Meldungen, dass Putin eine größere Hilfsaktion für Nordkorea in Gang gesetzt habe.