Jazzkeller, Erfurt (am Fischmarkt, gegenüber vom Rathaus):
Oral Acrobatics
mit Ursel Schlicht (New York): Piano und andere Instrumente
und Bernd Seydel (Erfurt): Kunstsprecher
Nur einmal in Deutschland als Auftakt der USA-Tournee. Die fulminante Grenzerkundung zwischen Jazz und improvisierter Musik mit Piano und einer virtuos genutzten Sprechstimme.
Als Auftakt der USA-Tournee und nur einmal in Deutschland: „Oral Acrobatics“. Die experimentierfreudige Jazzpianistin Ursel Schlicht kommt extra aus New York nach Erfurt, um zusammen mit dem Kunstsprecher und Dada-Spezialisten Bernd Seydel aufzutreten. Am 2. Oktober ab 20.30 Uhr spielen, sprechen und musizieren die beiden im Erfurter Jazzkeller am Fischmarkt. Ihre Musik ist eine fulminante Grenzerkundung zwischen Jazz und improvisierter Musik mit Piano, diversen anderen Instrumenten und einer virtuos genutzten Sprechstimme. Wer den Erfurter Termin verpaßt, kann am 16. Oktober nach New York kommen: Da spielen die beiden wieder zusammen.
Ursel Schlicht (Piano, Instrumente)
Seit 1994 lebt Ursel Schlicht (geboren 1962) überwiegend in New York. Sie arbeitet dort mit zahlreichen Musikerinnen und Musikern aus der freien und experimentellen sowie der Jazzszene.
Sie widmet sich musikalisch vorwiegend Jazz, improvisierter Musik und Komposition, musikwissenschaftlich der Situation von Jazzmusikerinnen und pädagogisch zur Zeit vor allem freier Improvisation.
Ursel Schlicht hat in Ensembles für Neue Musik, Minimal Music und Ostafrikanische Musik gespielt und konzertierte in Deutschland, Frankreich, Rußland, den USA und Mexiko.
Zur Zeit arbeitet sie mit dem Quartett Implicate Order (mit Steve Swell, Ken Filiano, Lou Grassi), dem Duo bzw. Quartett Statements (mit Hans Tammen, Theo Bleckmann, Tomas Ulrich) und einem Jazzquintett (mit Virginia Mayhew, Tony Romano, Terry Newman und Ronnie Williams).
Ihre neueste CD „Sound Quest“ mit Steve Swell, Ken Filiano und Lou Grassi erscheint im Herbst 2001 auf Cadence Jazz Records.
Ihre Dissertation „It´s Gotta Be Music First. Zur Bedeutung, Rezeption und Arbeitssituation von Jazzmusikerinnen“ (erschienen 2000 im Coda Verlag) schildert neben der Geschichte von Jazzmusikerinnen exemplarisch die verschiedenen Stationen musikalischer Biographien von zwölf New Yorker Instrumentalistinnen.
Bernd Seydel (Kunstsprecher)
Bernd Seydel, geboren 1953, wuchs die meiste Zeit in der leider doch unbedeutenden Stadt Wolfsburg auf. Nach dem Abitur studierte er Germanistik und Philosophie in Würzburg, was ihn aber nicht vom Leben abhielt. 1981 erwarb er mit einer Arbeit über den Malerdichter Otto Nebel (1892-1973) den Grad des Magisters, woraus sich noch heute eine gelegentliche Vorliebe für Oberlehrer herleitet. 1985 promovierte Seydel mit einer Abhandlung über den österreichischen Dichter Thomas Bernhard.
Als lebendiges Gegengewicht zur verstummten akademischen Wissenschaft begründete Seydel 1978 die Mundwerkstadt: ein 1-Mann-und-Mund-Unternehmen, das sich all der Literatur widmet, die sich lautsprechend vortragen läßt. Besondere Vorliebe entwickelte der Mundwerker für die Dichtungen Dadas und verwandte Sinnigkeiten. Die gemeinsamen Auftritte mit Jazzern und anderen guten Musikern werden bei passender Gelegenheit fortgesetzt.
Seit 1991 ist der Mundwerker Seydel darüber hinaus von Erfurt aus als selbständiger Managementtrainer in Sachen Kommunikation, Rhetorik und Team-Bildung tätig. So verbindet er Wirtschaftsleben und Literatur aufs Geheimnisvollste.
Aktionslesungen der Mundwerkstadt fanden in Deutschland von Nord bis Süd statt und im Ausland (USA, Ungarn, Schweiz, Österreich, Italien). Kleine und große Theater eignen sich für ihn ebenso wie literarische Cafés, Buchhandlungen und Jugendzentren. Für den Süddeutschen Rundfunk produziert Bernd Seydel Sendungen in der Reihe „Spielzeit“. Sein Lieblingsthema: Dada oder die Kunst des gehobenen Unsinns. Außerdem gab es gelegentliche Fernsehauftritte.
Weitere Programme der Mundwerkstadt
Bilder vom Auftritt