Wir haben es immer gehofft. Wir haben es nie wirklich geglaubt. Jetzt wissen wir es: Autoren sind mächtige Leute. Der Beweis: Eine Kurzmeldung in der Thüringer Allgemeinen vom 18.7.2011.

Was war der Sachverhalt? Unser Autor ging offenbar über die Felder, um beim schlendernden Gehen seine Gedanken zu ordnen, den Geist zu erfrischen und Pläne zu schmieden. Tief in Gedanken muss er gewesen sein, denn er sah und hörte nicht den herannahenden Traktor. Dieser zog ein mächtiges Güllefass hinter sich her. Doch unser Autor war zwar mit seinem physischen Leibe auf dem Weg, seine Seele jedoch erkundete andere Welten. Nur so lässt es sich erklären, dass er nicht in der Lage war, das Bauernfahrzeug zu bemerken und erwartungsgemäß zu reagieren.

Ich wäre erschreckt zur Seite gesprungen, ich weiß es. Wie ich hätten es die meisten Menschen getan. Nicht unser Autor. Er blieb standhaft. So standhaft, dass der Traktorfahrer sich zum Handeln genötigt sah. Er spürte die gewaltige Ausstrahlung unseres Autors. Er fühlte, wie er chancenlos sein würde beim Versuch, den Autor einfach niederzufahren, umzubrettern, um es salopp zu sagen.

Unser Bauer riss offenbar in Panik vor soviel Unbekümmertheit das Lenkrad seines Traktors herum. Es muss in allerletzter Sekunde gewesen sein, kurz vor dem für ihn vernichtenden Zusammenprall. Der Traktor schlug zur Seite. Doch wie bei einem Peitschenschlag schleuderte er seinen Anhänger, so dass sich dieser den Gesetzen der Physik nicht mehr zu entziehen vermochte. Mit einem brüllenden Scheppern – man beachte das lautmalerische Adjektiv – brach er zur Seite aus, kippte und ergoss, wie die Zeitung zu berichten weiß, 10000 Liter Gülle auf ein Feld, für das die Gülle wohl nicht vorgesehen war – und wenn, dann nicht in solcher Dichte.

Fazit:
1. Bauern, hütet euch vor den Autoren. Deren Geistesmacht seid ihr nicht gewachsen.
2. Autoren: Lasst es nicht auf einen neuen Versuch ankommen. Ein mächtiger Beweis wie dieser sollte uns reichen.

Der Beweis:

Zeitungsmeldung in der Thüringer Allgemeinen vom 18.7.2011