Autoren-Archiv

Block 1: 7+3 – Lektionen über Gemeinschaftstat

Kunst und Leben sind in der Galerie Eigenheim in Weimar schon immer eine Einheit, die höchst spannungsvolle und nicht selten eigenwillige Ergebnisse hervorzaubert. Dazu dürfte auch das gehören, was sich dort vom 2. bis zum 16. April abspielt. Ich werde „7 + 3 – Lektionen über Gemeinschaftstat“ halten. Ihre bildhaften Gegenspieler sind Fotografiken und Schreibobjekte. Weiterlesen →

Kleiner Junge wurde bedroht

Das Leben schreibt wunderliche Geschichten, die besser nicht erfunden werden sollten, weil sie viel zu künstlich wirken. Das im Prinzip willkürliche Zeitscharnier Silvester zu Neujahr lieferte mir solch eine Geschichte, deren Titel „Kleiner Junge wurde bedroht“ zwar nicht wirklich richtig ist, aber irgendwie doch. Auf jeden Fall hat sie mich nachdenklich gemacht. Weshalb? Weiterlesen →

:: rAUm :: – oder die Verortung von Kreativität

Welche sozialen Handlungen müssen Kunst vorausgehen? Reicht es aus, Könner durch Verträge zusammenzubringen, ihnen eine Aufgabe zu stellen und ein Werk abzufordern? Ein Werk, das durch welche Öffentlichkeit auch immer wahrgenommen, bezahlt, beurteilt wird? Was wäre es, wenn – zum Beispiel bei einem Theaterstück – der feurige Liebhaber, der gemeine Schurke oder der raffinierte Betrüger von einem ganz langweiligen Menschen gespielt wird, der aber für gutes Geld eine ganze Menge Schauspielkunst auspackt? Soll Kunst heute noch so entstehen? Beim „art der stadt e.v. – theater der stadt gotha“ ist man anderer Meinung. Weiterlesen →

Absturz, Drill und Polizei

Zugegeben, die folgende Geschichte ist nicht leicht verständlich. Sie könnte Verwirrungen auslösen, vielleicht sogar Ärger, großen Ärger sogar. Vielleicht stehen deswegen in aller Frühe plötzlich Polizisten vor meiner Haustüre, mit Dampframme und Sturmgewehr. Mal sehen.

Der Ausbruch des Buschfeuers hatte sich lange angekündigt. Doch der Blitz hatte den Ersthelfer unvermutet getroffen, als er krank und mit Pockenverdacht im Flughafen eingeliefert wurde.

Alles klar? Ok, dann geht es weiter. Weiterlesen →

Wortmacht

Wenn es nicht so ernst wäre, könnte es einen Sprach/Sprechmenschen froh machen. Die Macht der Sprache – und damit der Meinungen, Ideen und Gedanken – ist ungebrochen. Oder anders: Die Wahrheit über Regierungen, Organisationen und Bündnisse zeigt sich darin, wie sie mit unliebsamen Worten umgehen. Beweise gefällig? Weiterlesen →

Alltag in Saudi-Arabien

… oder warum ich meine Freunde vermisse

„Ich fliege demnächst wieder nach Saudi-Arabien.“ – „Ah, nach Dubai.“ – „Nein, nach Saudi-Arabien.“ – „Ja sag ich doch, Dubai, oder?“

Nein, Dubai ist nicht Saudi-Arabien. Genauso wenig wie Belgien Deutschland ist. Aber es liegt irgendwo in Arabien, in diesem geheimnisvollen Erdteil, über den wir alles zu wissen meinen und eigentlich fast nichts wirklich wissen.

Vielleicht hätte ich darum lieber mit der Judokämpferin Wodjan Ali Seraj Abdulrahim Shaherkani beginnen sollen. Sie stand bei den Olympischen Spielen im Brennpunkt der Journalisten, weil sie eine Frau ist. Die 16-jährige stammt aus Saudi-Arabien und ihr Vater verlangte, dass sie beim Wettkampf ein Kopftuch trägt. Man fand eine Lösung, was an der schnellen Niederlage der jungen Sportlerin nichts änderte. Weiterlesen →

Ziemlich ok, Kids!

Sie könnten meine Kinder sein oder die meines besten Freundes: die drei Musiker von OK KID. Sie haben Anfang April ihre erste CD veröffentlicht. Und was ist daran spannend? Was ist denn so toll an dieser Musik? Ach, Hip-Hop – hör ich sowieso nicht. Ach, elektrisch auch, also gar keine richtigen Instrumente. Und deutsch singen die drei Jungs? Nuscheln sie wenigstens so, dass man nichts versteht? – Falsch, alles falsch. Es ist die witzigste, raffinierteste und lustig-ernsteste Musik, die ich in letzter Zeit zu hören bekommen habe. Was macht OK KID denn anders? Weiterlesen →

Offener Brief und Einladung an Kim Jong Un

Lieber Kim Jong Un!

Ich bin keine öffentliche Person, ich bin nicht berühmt und nicht politisch aktiv wie Sie. Ich bin einfach nur ein Bürger dieser Erde, der es gerne noch ein paar Jahrzehnte sein möchte. Doch ich mache mir Sorgen über die Zukunft. Meine Zukunft – sofern es eine gibt –, hat ziemlich direkt mit Ihnen zu tun. Deshalb möchte ich Sie gerne zu mir einladen. Wie das gehen könnte? Weiterlesen →

Eilmeldung: Fröhliche Einachten

(dabd) Schneefall und winterliche Temperaturen in ganz Deutschland haben das Bundesfamilienministerium veranlasst, kurzfristig das Osterfest abzusagen und dafür den Feiertag „Ei-Nachten“ einzusetzen. Der offizielle Gruß, so ein Sprecher des Ministeriums, laute „Fröhliche Einachten“. Die Abstimmung mit den anderen EU-Ländern habe bereits begonnen. Nur vereinzelt gebe es gegenüber dieser Initiative Widerstand. Die Mehrheit der Bundesbürger hätte die Änderungen wohlwollend, zum Teil sogar begeistert aufgenommen, erklärte das Ministerium. Weiterlesen →

Acht Jahre Saudi-Arabien

Als ich 2005 zum ersten Mal nach Riyadh zum Seminar flog, hatte ich mich so sorgfältig wie möglich vorbereitet. Auf den Internetseiten des deutschen Auswärtigen Amtes hatte ich über die richtigen Verhaltensweisen in dem mir so unbekannten Saudi-Arabien gelesen. Zum Beispiel erfuhr ich, dass ich niemals alleine in die Stadt gehen solle, sondern nur mit arabischer Begleitung. Und wie soll ich das bewerkstelligen, wenn ich dort niemanden kenne? Werde ich also nur im Hotel bleiben können? Da es keinen Reiseführer für Saudi-Arabien gibt, blieben mir nur der Mut und die Hoffnung, doch noch eine Lösung zu finden. Weiterlesen →